Abschied von Pfarrer Stefan Brunner
.. eine Ära geht zu Ende
Am 29. August 2021 musste sich die Pfarreiengemeinschaft Niederviehbach-Oberviehbach von ihrem langjährigen Pfarrer Stefan Brunner verabschieden. Pfarrer Brunner gestaltete die Sonntagsmessen als Dankgottesdienste für die vergangenen 18 Jahre, die er hier verbracht hatte. Stefan Brunner stammt aus Train in der Hallertau und wurde 1998 in Regensburg zum Priester geweiht. Nach 5 Jahren Kaplanszeit trat er 2003 die Pfarrstelle in Niederviehbach an.
Als Seelsorger der zwei Pfarreien Niederviehbach und Oberviehbach war er seither für mehr als 2000 Katholikinnen und Katholiken verantwortlich. Ein umfangreicher und vielseitiger wöchentlicher Gottesdienstkalender und viele kirchliche Veranstaltungen im Jahreslauf zeigen seine Einsatzbereitschaft für seine Pfarrangehörigen. So geht beispielsweise die wöchentliche eucharistische Anbetung in Pfarrkirche und St. Anna-Kapelle auf seine Initiative zurück. Besonders herausgehoben wurde auch seine einfühlsame Art der Seelsorge in Trauerfällen. In den letzten Monaten übernahm er zusätzlich die seelsorgliche Betreuung des Klosters St. Maria, nachdem Prälat Dr. Ewald Nacke sein Amt als Spiritual aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
Nicht nur als Seelsorger, auch als Bauherr hinterlässt er sichtbare Spuren. So war das Pfarrheim Niederviehbach bei seinem Dienstantritt im Bau, die Bodenplatte war gerade erst gelegt. In den folgenden Jahren ging er dann die Sanierung der Pfarrkirche St. Georg in Oberviehbach (2007) und die Generalsanierung der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Niederviehbach an, die sich über mehrere Jahre hinzog. Im Rahmen dieser Sanierung wurde auf seine Initiative hin auch der Sommerchor Maria Trost hergerichtet und kann seither als Gottesdienstraum genutzt werden. Der Festgottesdienst mit Weihbischof Reinhard Pappenberger zum Abschluss der Renovierung im Sommer 2018 ist allen noch in schöner Erinnerung. Kaum war dies gemeistert, stand die Sanierung der Nebenkirche St. Maria Magdalena in Walperstetten an. Auch dieses Bauprojekt konnte er im Jahr 2020 abschließen. In Walperstetten konnte zudem 2006 eine neue Glocke geweiht werden.
Aber auch die vielen darüber hinaus gehenden Aktivitäten, wie die Teilnahme der Pfarrei am Weltjugendtag, Ausflüge mit Ministranten und Kommunionkindern, die Schulseelsorge, Aufgaben im Dekanat, die Mitarbeit in der Notfallseelsorge, die Kranken- und Altenseelsorge und die Arbeit mit vielen kirchlichen Gruppen werden dem Pfarrer nach seinen eigenen Worten in guter Erinnerung bleiben.
Einer ersten Anfrage der Diözese nach einem Stellenwechsel, wie es bei Priestern nach 15 Jahren üblich ist, erteilte er vor einigen Jahren, auch mit Hinweis auf die damals laufenden Bautätigkeiten, eine Absage. Der zweiten Anfrage leistete er nun Folge und wechselt nach Thalwil in der Schweiz.
Im Gottesdienst, in dem die örtlichen Vereine mit Fahnenabordnungen vertreten waren, dankte er für alles Gute, was ihm in den Jahren in Niederviehbach widerfahren ist. In seiner Ansprache bemerkte er, dass dieser Tag wohl bewegender für ihn sei, als seine Primiz vor 23 Jahren. In der Predigt schlug er deshalb auch einen Bogen vom Tagesevangelium aus Markus 7 zu seinem Primizspruch „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. (Joh 15,16) Bleibt in mir und ich bleibe in euch. (Joh 15,4)“. Ein reines Herz, in dem Christus wohnt, sei die Grundlage christlichen Lebens.
Da der geplante Stehempfang pandemiebedingt abgesagt werden musste, fand die Verabschiedung durch die kirchlichen Gruppen und Vereine, sowie durch die Gemeinde Niederviehbach in kleiner Runde vor den Kirchen statt. Der zweite Bürgermeister von Niederviehbach dankte Pfarrer Brunner im Namen der Gemeinde für die Zusammenarbeit. Die stellvertretende Pfarrgemeinderatssprecherin dankte für die Zusammenarbeit mit den kirchlichen Gremien und die Ministranten überreichten Pfarrer Brunner zum Abschied einen selbst hergestellten Weihwasserkessel mit dem Bild der Pfarrkirche in Niederviehbach. Vom Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, vertreten durch den Kirchenpfleger, wurde ihm eine neue Aktentasche mit Zubehör überreicht. Die Kirchenverwaltung Oberviehbach dankte Brunner mit einer geschnitzten Figur des Heiligen Georg. In seinen Abschiedsworten dankte Pfarrer Brunner für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den kirchlichen Gremien und bat alle Pfarrangehörigen um die Verbundenheit im Gebet.
Zum Abschluss spielte die Viehbachtaler Blaskapelle mit Hinweis auf den Namenstag von Pfarrer Brunner am 26. Dezember den Christkindlmarsch.
Mit dem Weggang von Stefan Brunner endet in Niederviehbach auch eine Ära: Er war der letzte vor Ort anwesende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Niederviehbach / Oberviehbach. Die Pfarreien Niederviehbach und Oberviehbach gehen zum 1. September in der neuen Pfarreiengemeinschaft Loiching – Niederviehbach – Oberviehbach – Wendelskirchen auf und werden in Zukunft vom Kloster der Franziskaner-Minoriten in Dingolfing aus betreut. Die Pfarrgemeinde Niederviehbach wünscht Pfarrer Brunner für seine neue Tätigkeit in der Schweiz alles Gute und Gottes Segen!
Auch Pfarrhaushälterin Christine Schemmerer tritt zum 1. September eine neue Stelle in Donaustauf an. Neben ihrer Tätigkeit im Pfarrhaushalt brachte sie sich stets sehr engagiert ehrenamtlich in das Leben der Gemeinde ein. Über 15 Jahre lang hat Frau Schemmerer den Pfarrbrief mit viel Aufwand geschrieben und gedruckt. Die Pfarrgemeinde sagt ihr ein herzliches Vergelt’s Gott und wünscht ihr alles Gute auf dem weiteren Lebensweg.